Betrugsversuche finden natürlich nicht nur online statt.
Schutz vor Autobetrug: Betrugsmaschen erkennen und verhindern
Eines Tages kommt die Zeit, da müssen wir uns oftmals leider von unserem treuen Begleiter auf vier Rädern trennen. Das Auto hat uns viele Kilometer durch die Welt chauffiert: Abenteuer, Verlässlichkeit, Freiheit, Nostalgie, Familienspaß, Freude, Liebe und Glück verbinden wir mit unserem Begleiter, schöne Erinnerungen an lange Reisen oder spontane Ausflüge. Doch manchmal ist die Trennung unausweichlich: Sei es, weil das Auto nicht mehr zu den eigenen Anforderungen passt – oder weil es die Hauptuntersuchung (TÜV) nicht mehr bestanden hat. Ein neues Auto muss her und das alte muss weg. Doch was tun, wenn das Fahrzeug noch zu gut für die Schrottpresse ist? Verkaufen, lautet die Antwort! Doch das ist leichter gesagt als getan. Beim Autoverkauf lauern zahlreiche Fallstricke und Betrugsmaschen, vor denen man sich in Acht nehmen muss.
Auch offline wachsam sein: So verhindern Sie Betrugsmaschen beim Autokauf
Betrugsversuche finden nicht nur online statt. Auch im direkten Kontakt gibt es zahlreiche Fallstricke, auf die man achten sollte. Damit Sie Ihr Auto stressfrei kaufen oder verkaufen können, zeigen wir Ihnen die bekanntesten Autokauf-Betrugsmaschen auf. Bei einem Autokauf oder -verkauf geht es um viel Geld. Daher haben viele Menschen besonders Angst, hier hinter das Licht geführt zu werden. ABOWI-Law, vertreten durch Dr. Thomas Schulte, erklärt Ihre Rechte und zeigt auf, welche alten und neuen Betrugsmaschen Sie beim Autokauf beachten müssen.
Der Kauf im Ausland: Historie und Zustand des Fahrzeugs gründlich prüfen
Beim Kauf eines Autos im Ausland ist besondere Vorsicht geboten. Oft werden Fahrzeuge günstig im Ausland repariert, die Arbeiten halten dabei deutschen Standards aber häufig nicht stand. Dies kann im schlimmsten Fall die Sicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigen.
Expertentipp: Fragen Sie nach der genauen Historie des Fahrzeugs, wie der Anzahl der Fahrzeughalter und dem Herkunftsland. Lassen Sie sich explizit nach Unfallschäden erkundigen und ziehen Sie im Zweifelsfall einen Gutachter hinzu.
Händler vs. Privatperson: Unterschiede in der Sicherheit
Händler: Mehr Sicherheit durch gesetzliche Sachmängelhaftung
Der Autokauf beim Händler ist generell sicherer. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die gesetzliche Sachmängelhaftung nicht vertraglich ausgeschlossen werden kann. Das bedeutet, dass keine Schäden verheimlicht werden dürfen und der Käufer Anspruch auf Nachbesserung, Ersatzlieferung, Rücktritt oder Kaufpreisminderung hat, sofern der Schaden bereits vor dem Kauf bestand. Eine gesetzliche Beweislastumkehr beim Kauf durch einen Verbraucher macht die Rückabwicklung leichter.
Expertentipp: Lassen Sie ein Wertgutachten durch einen Gutachter erstellen, um den Zustand des Gebrauchtwagens zu bestätigen.
Privatperson: Häufigere Betrugsmaschen und eingeschränkte Haftung
Beim Privatverkauf können Betrugsmaschen häufiger vorkommen, da die Sachmängelhaftung unter Umständen schon durch Klauseln wie „gekauft wie gesehen“ – also einen Gewährleistungsausschluss – eingeschränkt werden kann.
Expertentipp: Nutzen Sie Musterverträge und dokumentieren Sie alle bekannten Mängel im Kaufvertrag. Bei arglistiger Täuschung können Sie rechtliche Schritte einleiten.
Betrugsmaschen beim Autokauf: Die häufigsten Tricks
Zahlen auf Vorkasse: ein beliebter Betrugstrick
Ein klassischer Betrug beim Autokauf ist die Forderung nach Vorkasse. Der Verkäufer fordert eine Vorabzahlung und bricht nach Erhalt des Geldes den Kontakt ab. Das Fahrzeug wird nie geliefert.
Expertentipp: Leisten Sie keine Zahlungen im Voraus und bestehen Sie auf eine persönliche Besichtigung des Fahrzeugs.
Transport aus dem Ausland: Das Auto, das nie ankommt
Eine häufige Masche ist der günstige Verkauf eines Autos im Ausland, oft mit deutscher Zulassung. Als Sicherheit sollen Sie die Transportkosten oder einen Teil des Kaufpreises überweisen. Das Auto wird jedoch nie geliefert.
Expertentipp: Vermeiden Sie Zahlungen für Transportkosten im Voraus und bestehen Sie auf eine persönliche Übergabe.
Treuhandkonto: Professionell wirkende Betrügereien
Betrüger bieten hochwertige Autos aus dem Ausland zu unschlagbaren Preisen an und fordern die Überweisung des Kaufpreises auf ein Treuhandkonto. Die oftmals genutzte professionelle Webseite verschwindet nach Erhalt des Geldes.
Expertentipp: Prüfen Sie die Seriosität des Treuhandunternehmens und zahlen Sie erst nach persönlicher Übergabe des Fahrzeugs.
Gefälschte Fahrzeugpapiere: Schwer zu erkennen
Beim Kauf eines gestohlenen Fahrzeugs mit gefälschten Papieren wird der Betrug oft erst bei der Zulassung entdeckt.
Expertentipp: Treffen Sie den Verkäufer an der Zulassungsstelle und überprüfen Sie gemeinsam die Papiere.
Betrugsmaschen beim Autoverkauf: Tricks auf der anderen Seite
Auch Verkäufer können Opfer von Betrügern werden. Hier sind die gängigsten Maschen:
Zahlung mit Scheck: Der überhöhte Betrag
Ein Käufer überweist einen Scheck mit einem höheren Betrag als vereinbart und bittet um Rückerstattung der Differenz. Der Scheck platzt später, und der Verkäufer bleibt auf den Kosten sitzen.
Expertentipp: Akzeptieren Sie keine Schecks und bestehen Sie auf SEPA-Überweisungen.
Eintragen auf Exportlisten: Gebührenfalle
Betrüger bieten an, Ihr Auto gegen Gebühr in eine Exportliste aufzunehmen, um schneller einen Käufer zu finden. Diese Listen führen selten zu einem Verkauf.
Expertentipp: Vermeiden Sie Gebühren für Exportlisten und setzen Sie auf seriöse Vermittler.
Vermittler: Scheinbare Professionalität
Ein vermeintlicher Händler verspricht, einen Käufer gefunden zu haben und fordert Gebühren für verschiedene Dienstleistungen. Der Käufer existiert jedoch nicht.
Expertentipp: Zahlen Sie keine Gebühren im Voraus und prüfen Sie die Seriosität des Händlers.
Schadensersatz: Fiktive Mängel
Ein Interessent behauptet, nicht angegebene Mängel gefunden zu haben, und fordert Schadensersatz für Reisekosten oder andere Aufwände.
Expertentipp: Dokumentieren Sie alle Mängel im Vertrag und bestehen Sie auf eine Vorabprüfung des Fahrzeugs durch den Käufer.
Fazit: Wachsamkeit und Vorbereitung sind der beste Schutz
Betrugsmaschen beim Autokauf und -verkauf sind vielfältig und oft schwer zu erkennen. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Seriöse Käufer und Verkäufer haben nichts zu verbergen und sind zu offenen Gesprächen bereit.
Dr. Thomas Schulte von ABOWI-Law rät: „Nutzen Sie Musterverträge, prüfen Sie alle Dokumente gründlich und bestehen Sie auf persönliche Übergaben. Bei Verdacht auf Betrug sollten Sie sofort die Polizei einschalten und rechtliche Schritte einleiten.“
Indem Sie wachsam und gut informiert sind, können Sie Betrug verhindern und den Kauf oder Verkauf Ihres Fahrzeugs sicher und stressfrei gestalten.